Botulinumtoxin ist ein hochwirksames Nervengift, das von Bakterien produziert wird. Das Toxin bewirkt eine Stilllegung der Erregungsübertragung vom Nerven auf den Muskel, der so gelähmt wird.

Dieser Effekt wird seit Jahren medizinisch genutzt – um bei verschiedenen Krankheiten verkrampfte Muskeln zu entspannen.

Auch bei der Faltenbehandlung werden letztendlich die mimischen Muskeln lahmgelegt,  wodurch aufgrund fehlender Kontraktion die Faltenbildung ausbleibt.

Ein eher nebenbei beobachteter Effekt der Botulinumtoxin-Injektion war, dass die Haut in der behandelten Region weniger zu schwitzen vermag. So begann der Einsatz des Giftes als Therapeutikum in der Hyperhidrosetherapie.

Zunächst wird, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten und den gesamten Schwitzherd zu markieren, durch einen Jod-Stärke-Test das betroffene Areal exakt markiert. Dann wird das Botulinumtoxin in Quadratzentimeterabständen in die Haut der Achsel injiziert.
Pro Achselhöhle wird durchschnittlich zwischen 10- und 20-mal in die Haut eingestochen und das Toxin injiziert. Um die Schmerzen der Einstiche zu reduzieren, wird der zu behandelnde Hautbezirk vorab entweder vereist oder mit einer anästhesierenden Salbe betäubt. Neuere Studien gehen aber davon aus, dass hiervon die Wirkung des Botulinumtoxins vermindert werden kann. Wir führen deshalb die Behandlung auch ohne Vereisung oder Salbenanästhesie durch und die meisten Patienten sind davon weniger beeinträchtigt als sie befürchten.

Erfolg der Behandlung

Die schweißreduzierende Wirkung tritt nicht sofort nach der Behandlung ein. Bei den behandelten Körperstellen dauert es zirka 7-10 Tage, bis das Schwitzen deutlich spürbar nachlassen kann.

Die Botulinumtoxin-Behandlung lässt sich auch an anderen Hyperhidrose-Herden wie an Handinnenflächen, Fußsohlen oder am Kopf mit Erfolg durchführen. Allerdings sind die Einstiche dort schmerzhafter als in den Achselhöhlen, weil hier die Nervenendigungen sehr dicht zusammen liegen. Deshalb reichen Salben oder Eisspray in der Regel nicht aus, um die Behandlung erträglich zu machen. Eine Regionalanästhesie, die die gesamte Hand oder den Fuß betäubt, schafft Abhilfe.

Mit der Botulinumtoxin-Therapie können gute Erfolge erzielt werden. Viele Patienten, die sich dieser Behandlung unterzogen haben, sind ausgesprochen zufrieden.

Allerdings hält die Wirkung nicht auf Dauer an. Nach durchschnittlich einem halben Jahr muss man sich dieser Behandlung erneut unterziehen – manche Patienten früher, manche später. Die Kosten werden bei manchen Privatversicherungen übernommen, wenn die Schweissbildung krankhaft erhöht ist.

Kurzinformation

  • Botox bei übermässigem Schwitzen:


    Lokalisation:

    – Achselbereich
    – Hände (Handflächen)

    Betäubung:
    Injektion in Lokalanästhesie

    Kosten:
    zwischen 700 und 1000 Euro (je nach Menge)