Mittelohr-Chirurgie / Tympanoplastik

Der knöchern-knorpelige Gehörgang hat eine Länge von knapp 3 cm und wird am Ende vom Trommelfell zum Mittelohr hin abgeschlossen. Im Mittelohr sitzen die Gehörknöchelchen Hammer, Amboß und Steigbügel, über die die Schallwellen dann auf das Innenohr übertragen werden.

Kommt es durch Entzündungen zu einem Loch im Trommelfell, wächst dieses häufig durch gute Selbstheilungstendenz wieder zu. Selten bleibt es bei einer Perforation, dann ist damit auch kein guter Höreindruck mehr möglich und durch von außen eindringendes Wasser können weitere Entzündungen provoziert werden.

Chronische Entzündungen des Mittelohres können die Folge sein, wodurch eine permanente Entzündung zu ständigem Ausfluss aus dem Ohr führt.

Eine Sonderform der chronischen Entzündung stellt das sogenannte Cholesteatom dar. Hierbei handelt es sich um Ausbildung einer sackartigen Entzündungsreaktion, wobei durch die Absonderung in den Sack dieser immer weiter anschwillt und durch die Entzündungsabbaureaktion um den Cholesteatomsack herum die umgebenden Strukturen zerstört werden können. Eine Cholesteatomerkrankung ist eine operationspflichtige Erkrankung, sie ist nicht durch die Gabe von Medikamenten heilbar. Häufig kommt es bei Cholesteatomen zur Zerstörung der Gehörknöchelchen, was ein entsprechend schlechtes Hörvermögen nach sich zieht, bei ausgeprägter Erkrankung kann auch der Geschmacksnerv und der motorische Gesichtsnerv in Mitleidenschaft gezogen und gelähmt werden.

Die Myringoplastik ist die einfache Form des Trommelfellverschlusses, wenn nur ein Loch entstanden ist, sei es durch ein Trauma (Schlag auf das Ohr) oder durch eine Mittelohrentzündung. Nachdem die Ränder der Perforation angefrischt wurden, wird ein passendes Stück Knorpelhaut vom Ohrmuschelknorpel entnommen und damit das Loch abgedeckt.

Ist es durch die Erkrankung notwendig, Knochen zurück zu schleifen oder Eingriffe an den Gehörknöchelchen vorzunehmen, so spricht man von einer Tympanoplastik. Je nachdem, wie ausgeprägt die Zerstörung oder Veränderung an der Schalleitungskette ist (den Gehörknöchelchen und ihrer gelenkigen Verbindung)  kannes notwendig sein, diese zu lösen und entweder zurecht zu schleifen und wieder aneinander zu setzen oder durch eine kleine Prothese aus Platin oder Gold zu ersetzen.

Am Ende der Operation wird der Gehörgang durch eine antibiotisch getränkte Tamponade für einige Tage ausgelegt, damit die Wundheilung unterstützt wird.

Wir bei den HNO-Plus-Ärzten operieren übrigens alle Mittelohreingriffe minimalinvasiv durch den Gehörgang, so dass große Schnitte hinter dem Ohr vermieden werden und eine natürliche Stellung der Ohrmsuchel und eine schnelle Wundheilung ermöglicht wird.

 

 

OP-Information

  • Operationsindikation:
    Schalleitungsschwerhörigkeit, Otitis media chronica, Cholesteatom, Mastoiditis, Trommelfellperforation, Gehörgangsexostosen

    Art der Narkose:
    Vollnarkose

    Dauer der Operation:   
    zwischen 1,0 – 3 Stunden

    OP-Technik:   
    endaurale Tympanoplastik, Tympanomeatoplastik

    Annahme von Revisionsoperationen:   
    ja

    Stationärer Aufenthalt:   
    in der Regel ja

    Kostenübernahme durch Krankenkassen:   
    in der Regel ja

    Ansprechpartner für die Operation:
    Dr. med. M. Zenkel

     

Stichworte:
Otitis media chronica, Mittelohr, Gehörknöchelchenkette, Cholesteatom, Exostosen, Mastoid, PORP, TORP, Trommelfellplastik, Tympanoplastik, Meatoplastik