Mikrochirurgische Sanierung der Nasennebenhöhlen (Therapie von Nasenpolypen und chron. Entzündungen)

Sind die üblichen medikamentösen und unterstützenden Massnahmen wie abschwellende oder kortisonhaltige Nasensprays bzw. Tabletten, Sekretlöser, Antibiotika oder auch Antimykotika, Nasenspülungen mit Salzwasser oder Inhalationen nicht mehr hilfreich, so ist die Operation zur Erweiterung der Nebenhöhlenzugänge mit Entfernung der chronisch entzündeten Schleimhaut und Schaffung einer dauerhaft ausreichenden Belüftung der Nebenhöhlen in Erwägung zu ziehen.  

Die operative Behandlung der Nasennebenhöhlen erfolgt bei chronisch rezidivierenden Entzündungen, wenn die Beschwerden 2-3 mal pro Jahr entstehen, eine Dauer von mind. 7 Tagen aufweisen, eine entsprechende starke subjektive Belastung für den Patienten darstellen und in den bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT), MRT oder Ultraschall die pathologischen Veränderungen entsprechend gegeben sind. 

Eine Sonderform stellen die chronisch polypösen Entzündungen (Polyposis) der Nasen- und Nebenhöhlen-Schleimhaut dar. Hier sind die akut schmerzhaftenReaktionen zwar deutlich weniger ausgeprägt, aber die Neigung zu  Kopfschmerzen, Riechstörung oder Riechverlust, Sekretfluß im Rachen (post-nasal-drip Syndrom), Abgeschlagenheit und ausgeprägter Behinderung derNasenatmung ist vermehrt vorhanden.

Insbesondere Menschen mit einer Analgetikaintoleranz, mit Unverträglichkeit gegen Acetylsalicylsäure (Aspirinintoleranz) leiden häufig unter einer ausgeprägten  Polyposis und einem besonders chronischen Krankheitsverlauf.  

Vor jeder Nasennebenhöhlenoperation wird ein CT (Computertomographie) durchgeführt, um das Ausmaß der Erkrankung und die betroffenen Nebenhöhlenbereiche festzustellen und somit auch den Umfang der Operation abschätzen und mit dem Patienten besprechen zu können.

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Die Operationen an den Nasennebenhöhlen können vom Inneren der Nase aus, d.h. ohne äußerlich sichtbare Narben durchgeführt werden. Nur in besonnten Ausnahmefällen ist einmal ein Zugang von aussen nötig.

Häufig erfolgt zeitgleich mit der Nasennebenhöhlenoperation auch eine Begradigung der Nasenscheidewand und eine Verkleinerung der Nasenmuscheln, so dass zukünftig die Nasenatmung und die Belüftung der Nasennebenhöhlen ohne Behinderung möglich ist. Dann werden die einzelnen Nasennebenhöhlen-Systeme unter zu Hilfenahme von Mikroskopen oder Endoskopen (Weitwinkeloptiken) eröffnet. Dabei werden zum einen die natürlichen Zugangswege erweitert, zum anderen aber auch zusätzliche Abflusswege neu angelegt. Ziel der Operation ist es, eine Verbesserung des Sekretabflusses und der Belüftung und somit eine Erholung der Schleimhäute zu erreichen. Falls chronische Schleimhautschwellungen bzw. Polypen vorhanden sind, werden diese ebenfalls entfernt. Das Ausmaß der Operation richtet sich dabei nach den vorliegenden Befunden vor der Operation (Klinik, Krankengeschichte, Bildgebung), aber auch nach den Befunden während der Operation.

Nachsorge
Wir operieren unsere Patienten prinzipiell ohne Einlage von Tamponaden in die Nasenhaupthöhle und Nebenhöhlen. Nur in seltenen Fällen, entweder bei stärkeren Blutungen während des Eingriffs oder zur Stabilisierung bei speziellen Eingriffen ist eine Tamponade nötig. Diese wird dann üblicherweise am nächsten Tag entfernt. Nach Entfernung der Tamponade wird die Nase regelmäßig gereinigt und die Wundheilung endoskopisch kontrolliert. Zudem lernen die Patienten, ihre Nase selbständig durch Spülen und Cremen zu pflegen. Bei regelrechtem Verlauf erfolgt meist 2 bis 3 Tage nach der Operation die Entlassung aus der stationären Behandlung.

Patienten mit einer Polypbildung in den Nebenhöhlen erhalten nach der Operation meist Cortison in Tablettenform und ein cortisonhaltiges Nasenspray. 

OP-Information

  • Operationsindikation:   
    chronische Entzündungen, Polyposis der Nasenhaupt- und Nebenhöhle, Riechstörung, Aspirinintoleranz, post-nasal drip Syndrom

    Art der Narkose:   
    Vollnarkose

    Dauer der Operation:   
    zwischen 1 – 1,5 Stunden

    Annahme von Revisionsoperationen:   
    ja

    Stationärer Aufenthalt:   
    ja (2-4 Tage)

    Kostenübernahme durch Krankenkassen:   
    ja

    Ansprechpartner für die Operation:   
    Dr. med. M. Zenkel, Dr. med. T. Ulbrich, Fr.Chr. Abt

     

Stichworte:   
Nasennebenhöhlen, Sinusitis, Pansinusitis, Polyposis nasi et sinuum, ASS-Intoleranz, Riechstörung, Aspirinintoleranz, post-nasal drip Syndrom, Siebbein, Stirnhöhle, Keilbeinhöhle, Kieferhöhle