Halszysten und Halsfisteln sind angeborene Störungen, selbst wenn sie fast immer erst beim Erwachsenen auftreten.

Man unterscheidet zwischen den mittig gelegenen (medianen) und seitlich gelegenen (lateralen) Zysten. Während die mittig gelegenen Zyste ein Relikt der Abwanderung der Schilddrüse nach unten ist, ist die Entstehung der seitlich gelegenen Zysten in Verbindung mit den Gaumenmandeln zu sehen.

Die mediane Halszyste liegt in der Regel zwischen Zungenbein und Schilddrüse in der Mitte des Halses. Sie entsteht durch Flüssigkeitsansammlung in einem Hohlraum, der als Rest eines Ganges zwischen Zunge und Schilddrüse zu sehen ist. Meist kommt es erst im Erwachsenenalter, in der Regel durch Entzündungen, zu einer Flüssigkeitsbildung und Ansammlung und damit zur Bildung der Zyste. Diese kann mehrere Zentimeter gross werden. Da der Gang durch das Zungenbein führt, muss der mittlere Teil des Zungenbeins bei der Operation mit entfernt werden, um eine Rezidivbildung zu vermeiden.

Die laterale Halszyste ist ebenso ein Relikt der Embryonalzeit. Die laterale Zyste liegt seitlich am Hals, jedoch vor dem grossen Kopfdrehermuskel (M. sternocleidmastoideus). Die laterale Halszyste kann eine Verbindung zur Gaumenmandel (Tonsille) aufweisen. Dann ist die Entfernung der Gaumenmandel bei der Operation notwendig, um ein Rezidiv zu vermeiden.

Operation der medianen Halszyste:

Nach Infiltration der Haut mit Lokalanästhetikum erfolgt ein kleiner horizontaler Hautschnitt innerhalb einer Hautfalte direkt über der Zyste. Nach Aufsuchen der Zyste wird diese aus dem umgebenden Gewebe herausgelöst und sorgfältig untersucht, ob ein Gang zu Zungenbein und evtl sogar bis zum Zungenkörper zieht. Die Zyste wird dann mit dem mittlerenAnteil des Zungenbeins und evtl. vorhandenem Gang entfernt. Das Präparat wird zum Pathologen zur histologischen Untersuchung geschickt. Die Haut wird sorgfältig mit feiner Naht verschlossen, um eine möglichst unsichtbare Narbe zu erhalten. Nur selten ist eine Wunddrainage notwendig.

Operation der lateralen Halszyste:

Nach Infiltration der Haut mit Lokalanästhetikum erfolgt ein kleiner horizontaler Hautschnitt innerhalb einer Hautfalte direkt über der Zyste. Nach Aufsuchen der Zyste wird diese aus dem umgebenden Gewebe herausgelöst und sorgfältig untersucht, ob ein Gang zur Tonsille (Gaumenmandel) zieht. Ist das der Fall, mss der Gang freigelegt werden und möglichst ganz entfernt werden. Im Anschluss daran wird eine Mandelentfernung durchgeführt. Das Präparat wird zum Pathologen zur histologischen Untersuchung geschickt. Die Haut wird sorgfältig mit feiner Naht verschlossen, um eine möglichst unsichtbare Narbe zu erhalten. Nur selten ist eine Wunddrainage notwendig.

OP-Information

  • Operationsindikation:
    Zystenartige Schwellung am Hals, mediane und laterale Halszysten

    Art der Narkose:
    Vollnarkose

    Dauer der Operation:
    zwischen 1-1,5 Stunden

    Annahme von Revisionsoperationen:
    ja

    Stationärer Aufenthalt:
    ja

    Kostenübernahme durch Krankenkassen:
    ja

    Ansprechpartner für die Operation:
    Dr. med. M. Zenkel, Dr. med. T. Ulbrich

     

Stichworte:
Halstumor, Halsschwellung,mediane Halszyste, laterale Halszyste