• 27 MAI 15
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    Entwicklung von Sensibilisierungen im Kindes- und Jugendalter

    Entwicklung von Sensibilisierungen im Kindes- und Jugendalter

    Eine Sensibilisierung gegenüber Allergenen manifestiert sich häufig bereits im frühen Kindesalter und bleibt mindestens bis ins junge Erwachsenenalter hinein bestehen. Dies geht aus einer Studie finnischer Wissenschaftler hervor, die die Entwicklung von Allergien bei mehr als 100 Kindern über 15 Jahre hinweg beobachtet hatten.

    Dazu führten die Forscher bei 163 Kindern im Alter von fünf Jahren einen Hautpricktest zur Erfassung von Allergien des Soforttyps (Typ 1) durch. Knapp 80 Prozent (n=128) der Kinder konnten die Forscher im Alter von elf Jahren noch einmal untersuchen. Eine weitere Testung erfolgte, wenn die Teilnehmer 20 Jahre alt waren (n=138).

    Untersucht wurden die Studienteilnehmer jeweils auf eine Sensibilisierung gegenüber Birken-, Erlen-, Beifuß- und Gräserpollen, Hunde- und Katzenallergenen sowie gegen Hausstaubmilben und diverse Nahrungsmittel. Zugleich erfassten die Forscher eventuell vorhandene allergische Symptome wie Heuschnupfen, allergisches Asthma oder atopische Dermatitis.

    Dabei zeigte sich, dass alle Studienteilnehmer, die im Alter von fünf Jahren im Pricktest mindestens eine positive Hautreaktion gezeigt hatten, auch im Alter von 11 und 20 Jahren positiv getestet wurden. Kein Studienteilnehmer hatte also eine Sensibilisierung verloren. Eher das Gegenteil war der Fall: Bei 23 Prozent dieser Probanden war bis zum Alter von elf Jahren mindestens eine weitere Sensibilisierung hinzugekommen, meist gegen Gräserpollen oder Tierallergene. In der Zeitspanne von 11 bis 20 Jahren erwarben weitere 19 Prozent der mit fünf Jahren positiv getesteten Studienteilnehmer eine weitere Allergie – meist gegen Baumpollen und Tiere.

    Auch von den ursprünglich negativ getesteten Kindern (n=115) war bis zum Alter von 20 Jahren bei 39 Prozent eine neu erworbene Sensibilisierung nachweisbar. Dabei hatten 30 Prozent, 28 Prozent beziehungsweise 27 Prozent der Teilnehmer eine Sensibilisierung gegen Tierallergene, Baum- beziehungsweise Gräserpollen entwickelt.

    Dazu kam, dass sich der Anteil der Kinder mit allergischen Symptomen bis zum Alter von elf Jahren nahezu verdoppelte. Von den Kindern, die mit fünf Jahren zwar eine Sensibilisierung, aber keine allergischen Symptome gezeigt hatten, hatten im Alter von elf Jahren 64 Prozent mindestens ein allergisches Symptom entwickelt. Ein positiver Pricktest mit fünf Jahren sagte ein allergisches Symptom oder eine Atopie mit einer Spezifität von 94 Prozent voraus.

    Darüber hinaus war eine Sensibilisierung in der frühen Kindheit signifikant mit allergischen Symptomen der Atemwege im Alter von 20 Jahren assoziiert. Umgekehrt schloss ein negatives Ergebnis des Pricktests im Alter von fünf Jahren nicht die Möglichkeit aus, mit zunehmendem Alter noch eine Sensibilisierung und allergische Symptome zu entwickeln.

    Quelle: Allergopharma.de & The Journal of Pediatrics 2015;166:401-406

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